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Curriculare Fortbildung

Entwicklungs- und Sozialpädiatrie für die kinder- und jugendärztliche Praxis

Fortbildung Pädiatrie

Kinder- und Jugendärzte benötigen eine Genehmigung ihrer Kassenärztlichen Vereinigung, um die seit dem 1. Januar 2015 in den EBM aufgenommenen GOP 04356 abrechnen zu können. Hierfür müssen sie eine sozialpädiatrische Qualifikation gemäß dem Curriculum "Entwicklungs- und Sozialpädiatrie für die kinder- und jugendärztliche Praxis" der Bundesärztekammer mit mindestens 40 Unterrichtseinheiten nachweisen. Alternativ wird auch eine ärztliche Tätigkeit von mindestens sechs Monaten, gegebenenfalls im Rahmen der Weiterbildungszeit, in einem Sozialpädiatrischen Zentrum oder einer interdisziplinären Frühförderstelle anerkannt.

Inhalt
Modul I Das sozialpädiatrische Instrumentarium
 

  1. Variabilität der normalen Entwicklung, Entwicklungsaufgaben 
  2. MBS – die Mehrdimensionale Bereichsdiagnostik und Behandlung in der Sozialpädiatrie Entwicklungsbeurteilung in der Praxis im 3-StufenKonzept 
  3. Prinzipien der Entwicklungsunterstützung 
  4. Psychosoziale Kontextfaktoren und Inklusion 
  5. Migration und Transkulturelle Pädiatrie 

Modul II Erstes Fachmodul
 

  1. Kognition und Intelligenz; Geistige Behinderung 
  2. Motorische Entwicklung und ihre Störungen; Zerebralparese 
  3. Sprachentwicklung und ihre Störungen 
  4. Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten 
  5. Kinder und Jugendliche mit chronischer Erkrankung oder (schwerer und mehrfacher) Behinderung 
  6. Öffentlicher Kinder- und Jugendgesundheitsdienst KJGD

Modul III Zweites Fachmodul
 

  1. Familie; familiäre Krisen- und Belastungssituationen 
  2. Sozial-emotionale Entwicklung und ihre Störungen 
  3. Sozialpädiatrische Aspekte des Jugendalters 
  4. Vorgehensweise bei einzelnen Diagnosen 
  5. Ambulante und stationäre Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen 
  6. Kindeswohl-Gefährdung: Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch, Trauma 
  7. Psychoedukation und Psychotherapie 


Zielgruppe
insb. Ärztinnen und Ärzte für Kinder- und Jugendmedizin, in Weiterbildung sowie aus dem ÖGD

Voraussetzung
Fachärztinnen und Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin bzw. in begonnener Weiterbildung in diesem Fachgebiet

Struktur
Der Kurs umfasst 20 UE Präsenzunterricht.. Das eLearning im Umfang von 10 UE ist innerhalb von vier Wochen vor dem ersten Webinartermin  vollständig zu absolvieren.

Abschluss/Lernerfolgskontrolle
Für den vollständigen Abschluss des Curriculums ist die Teilnahme an einer 10 Zeitstunden umfassenden Hospitation erforderlich. Diese ist vn den Teilnehmenden sebständig zu organisieren. 

Sozialpädiatrie: Behandlung von Entwicklungsstörungen und Kinderpflege

Die Sozialpädiatrie ist ein spezialisiertes Gebiet der Kinder- und Jugendmedizin, das sich mit der Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen befasst, die unter Entwicklungsstörungen und anderen chronischen Erkrankungen leiden. Im Gegensatz zur allgemeinen Pädiatrie, die sich hauptsächlich auf körperliche Beschwerden konzentriert, betrachtet die Sozialpädiatrie den jungen Menschen in seinem gesamten sozialen Umfeld. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um eine umfassende und ganzheitliche Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

 

Was ist Sozialpädiatrie und warum ist sie wichtig für Kinder und Jugendliche?

Welche Rolle spielt Sozialpädiatrie in der Kinder- und Jugendmedizin?

Die Sozialpädiatrie und Jugendmedizin spielt eine zentrale Rolle in der Vorsorge und Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die an Entwicklungsstörungen leiden. Diese Fachrichtung zielt darauf ab, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen nicht nur aus einer medizinischen, sondern auch aus einer sozialen Perspektive zu fördern. Sozialpädiater arbeiten eng mit Familien, Schulen und anderen sozialen Einrichtungen zusammen, um eine umfassende Betreuung zu ermöglichen und die Teilhabe der betroffenen Kinder am gesellschaftlichen Leben zu verbessern.

Wie unterscheiden sich Sozialpädiatrische Zentren von anderen medizinischen Einrichtungen?

Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) unterscheiden sich von anderen medizinischen Einrichtungen hauptsächlich durch ihre interdisziplinäre Herangehensweise. In einem SPZ arbeitet ein Team aus Ärzten, Therapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern zusammen, um eine umfassende Beurteilung und Behandlung von Kindern mit komplexen gesundheitlichen Problemen zu gewährleisten. Diese Zentren bieten spezialisierte diagnostische und therapeutische Dienstleistungen an, die sich deutlich von den üblichen Leistungen einer Klinik oder Praxis unterscheiden. Zudem legen sie großen Wert auf die Einbeziehung des sozialen Umfelds der Kinder in den Behandlungsprozess.

Wie unterstützt Sozialpädiatrie Kinder mit Entwicklungsstörungen?

Die Sozialpädiatrie unterstützt Kinder mit Entwicklungsstörungen durch eine maßgeschneiderte Diagnostik und Therapie, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes abgestimmt ist. Dazu gehören die Ermittlung der Art und Schwere der Störung sowie die Entwicklung individueller Behandlungspläne, die sowohl medizinische als auch therapeutische Maßnahmen umfassen. Sozialpädiatrische Zentren bieten unter anderem Verhaltenstherapie, Sprachtherapie und Ergotherapie an, um die spezifischen Herausforderungen, denen diese Kinder gegenüberstehen, zu bewältigen.

 

Wie erfolgt die Diagnostik in der Sozialpädiatrie?

Welche Methoden und Instrumente werden für die Diagnostik verwendet?

Die Diagnostik in der Sozialpädiatrie umfasst eine Vielzahl spezialisierter Methoden und Instrumente, die dazu dienen, genaue Informationen über den Entwicklungsstand eines Kindes zu sammeln. Dazu zählen standardisierte Tests zur Bewertung der kognitiven, motorischen und sprachlichen Fähigkeiten sowie ausführliche Anamnesegespräche mit den Eltern. Auch Beobachtungen im schulischen und häuslichen Umfeld können eine wichtige Rolle spielen. Diese umfassenden Untersuchungen sind notwendig, um eine präzise Diagnose zu stellen und die entsprechenden Therapiepläne zu erstellen.

Wie wird zwischen verschiedenen Entwicklungsstörungen unterschieden?

Bei der Unterscheidung zwischen verschiedenen Entwicklungsstörungen sind spezialisierte diagnostische Verfahren von entscheidender Bedeutung. Jede Störung hat spezifische Merkmale und Symptome, die durch genaue Tests und Untersuchungen identifiziert werden können. In der Sozialpädiatrie wird besonderer Wert auf eine differenzierte Diagnose gelegt, um die bestmögliche Behandlung sicherzustellen. Dabei spielen sowohl körperliche als auch psychologische Tests eine Rolle, um ein umfassendes Bild der gesundheitlichen Situation des Kindes zu erhalten.

Wie wichtig ist eine interdisziplinäre Untersuchung bei der Diagnostik?

Eine interdisziplinäre Untersuchung ist von zentraler Bedeutung in der Sozialpädiatrie. Die Zusammenarbeit von Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen – darunter Ärzte, Psychologen, Therapeuten und Sozialarbeiter – ermöglicht eine umfassende Bewertung und ganzheitliche Behandlung von Entwicklungsstörungen. Ein interdisziplinärer Ansatz stellt sicher, dass alle Aspekte der Gesundheit und des Wohlbefindens eines Kindes berücksichtigt werden. Dies ist besonders wichtig für die Entwicklung individuell angepasster Therapiepläne, die alle notwendigen medizinischen und sozialen Unterstützungsmaßnahmen einschließen.

 

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es in der Sozialpädiatrie?

Welche Therapiemethoden sind bei chronischen Erkrankungen wirksam?

Die Therapiemöglichkeiten in der Sozialpädiatrie sind vielfältig und richten sich nach der spezifischen Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Kindes. Bei chronischen Erkrankungen kommen häufig multimodale Therapieansätze zum Einsatz, die verschiedene Behandlungsformen kombinieren. Dazu gehören physikalische Therapie, psychologische Unterstützung, medizinische Behandlung und soziale Rehabilitation. Die zielgerichtete Kombination verschiedener Therapieformen trägt dazu bei, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der betroffenen Kinder zu verbessern.

Welche Rolle spielen ambulante und stationäre Behandlungen?

In der Sozialpädiatrie spielen sowohl ambulante als auch stationäre Behandlungen eine wichtige Rolle bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen. Ambulante Behandlungen bieten den Vorteil, dass die Kinder in ihrem gewohnten sozialen Umfeld bleiben können. Sie umfassen regelmäßige Therapiesitzungen und ärztliche Untersuchungen. Stationäre Behandlungen sind hingegen in schwereren Fällen notwendig, um intensivmedizinische Betreuung und umfassende rehabilitative Maßnahmen zu ermöglichen. Die Wahl der Behandlung erfolgt stets in Absprache mit den Eltern und basiert auf einer gründlichen diagnostischen Einschätzung.

Wie kann die Teilhabe von Kindern mit Behinderungen verbessert werden?

Die Verbesserung der Teilhabe von Kindern mit Behinderungen ist ein zentrales Ziel der Sozialpädiatrie. Durch die Entwicklung maßgeschneiderter Behandlungspläne und die Bereitstellung umfassender Unterstützung streben sozialpädiatrische Zentren danach, die Integration dieser Kinder in die Gesellschaft zu fördern. Maßnahmen zur Teilhabe umfassen nicht nur medizinische und therapeutische Interventionen, sondern auch soziale und pädagogische Unterstützung. Beispielsweise können spezielle Schulprogramme und Freizeitangebote entwickelt werden, um die sozialen Fähigkeiten und das Selbstbewusstsein der betroffenen Kinder zu stärken.

 

Wie arbeiten die Teammitglieder in einem sozialpädiatrischen Zentrum zusammen?

Welche Spezialisten sind Teil des Teams Sozialpädiatrie und Jugendmedizin?

Das Team Sozialpädiatrie und Jugendmedizin eines sozialpädiatrischen Zentrums besteht aus einer Vielzahl spezialisierter Fachkräfte, die eng zusammenarbeiten. Dazu gehören Kinderärzte, Neuropädiater, Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeiter. Jeder Fachbereich trägt mit seinem spezifischen Wissen und seinen Fähigkeiten zur umfassenden Diagnostik und Therapie bei. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es, die vielseitigen Bedürfnisse der betroffenen Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu erfüllen.

Wie werden Behandlungspläne interdisziplinär erstellt?

In sozialpädiatrischen Zentren werden Behandlungspläne interdisziplinär erstellt, um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten. Dieser Prozess beginnt mit einer gründlichen Beurteilung durch verschiedene Fachleute, die ihre Diagnosen und Behandlungsvorschläge in regelmäßigen Teammeetings besprechen. Aus diesen Diskussionen entstehen integrative Behandlungspläne, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten sind. Die Teammitglieder koordinieren ihre Maßnahmen eng miteinander, um eine optimale Betreuung sicherzustellen. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Behandlungspläne garantieren, dass diese stets aktuell und effektiv bleiben.

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für das Team?

Für das Team in der Sozialpädiatrie sind Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten entscheidend, um ihre Fachkenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten. Die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie (DGSPJ) sowie andere Fachgesellschaften bieten regelmäßig Schulungen, Workshops und Konferenzen an, die aktuelle Forschungsergebnisse sowie neue diagnostische und therapeutische Ansätze thematisieren. Diese Weiterbildungsmaßnahmen sind essenziell, um die Qualität der Betreuung kontinuierlich zu verbessern und den sich wandelnden Anforderungen im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin gerecht zu werden.

 

Wie finde ich ein spezialisiertes sozialpädiatrisches Zentrum in Deutschland?

Gibt es ein Verzeichnis von sozialpädiatrischen Zentren in Deutschland?

Ja, es existiert ein ausführliches Verzeichnis von sozialpädiatrischen Zentren in Deutschland, das von der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie (DGSPJ) gepflegt wird. Dieses Verzeichnis bietet eine umfassende Übersicht über die verschiedenen sozialpädiatrischen Einrichtungen im ganzen Land und kann Eltern und Angehörigen dabei helfen, ein geeignetes Zentrum in ihrer Nähe zu finden. Die DGSPJ stellt zudem Informationen über die spezialisierten Angebote jeder Einrichtung zur Verfügung, was die Auswahl eines passenden Zentrums erleichtert.

Welche Kriterien sollte ich bei der Auswahl eines Zentrums berücksichtigen?

Bei der Auswahl eines sozialpädiatrischen Zentrums sollten mehrere wichtige Kriterien berücksichtigt werden. Zunächst ist die interdisziplinäre Ausrichtung des Zentrums entscheidend, da eine umfassende Betreuung nur durch die Zusammenarbeit verschiedener Fachleute möglich ist. Auch die angebotenen diagnostischen und therapeutischen Leistungen sollten den spezifischen Bedürfnissen des Kindes entsprechen. Eltern sollten zudem die Nähe der Einrichtung zu ihrem Wohnort und die Erreichbarkeit berücksichtigen. Erfahrungsberichte und Empfehlungen anderer betroffener Familien können ebenfalls wertvolle Hinweise liefern.

Wie kann die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie (DGSPJ) helfen?

Die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie (DGSPJ) spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Familien, die nach spezialisierten sozialpädiatrischen Zentren suchen. Die DGSPJ bietet umfassende Informationen über die verschiedenen Zentren, deren Angebote und Spezialisierungen. Darüber hinaus organisiert sie Fortbildungsveranstaltungen und veröffentlicht aktuelle Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Sozialpädiatrie. Durch diese Aktivitäten trägt die DGSPJ dazu bei, die Versorgungsqualität kontinuierlich zu verbessern und betroffene Familien bestmöglich zu unterstützen.